Texte

Dagmar Schmidt, Bochum zu Arbeiten auf Papier und Holz 1999

Grundsätzlich steht das, was Jobst Tilmann auf Papier oder Holztafeln malt und zeichnet innerhalb der modernen Kunstentwicklung in einer längeren Tradition, die eine Abkehr von einer älteren, sehr verwurzelten Bildtradition voraussetzt. Es ist dieser Bruch, der für viele Menschen schon selbstverständlich geworden ist, für viele andere den Zugang zur Kunst ihrer eigenen Generation immer noch erschwert. Blickt man auf die ausgestellten Arbeiten, so sind sie zweifelsfrei reich an sichtbaren Gegebenheiten. Sie zeigen Weiterlesen …

Michael Stoeber, Hannover zur Eröffnung der Ausstellung INTERCALAGES in der Galerie Viktoria Hoffmann Hannover, 19.03.1999

Die neuen Bilder Tilmanns plädieren völlig unprätentiös, d.h. sehr leise, sehr nachdrücklich, dafür, die Schönheit wieder in den Mittelpunkt der Reflexion zu stellen - einfach weil sie schön sind. Kant hat Schönheit als das sinnliche Scheinen einer Idee bestimmt. Auch das spielt in Tilmanns Bildern, wie wir noch sehen werden, eine große Rolle. Schönheit ist ja heute eine sehr umstrittene Vorstellung in der Kunst. Wahrscheinlich ist sie vielen so suspekt, weil sie das revolutionäre Potential nicht sehen, das in ihr steckt. Weiterlesen …

Dagmar Schmidt, Bochum Aus dem Katalog "GEGENÜBER", 1998

Jobst Tilmanns Tuschzeichnungen auf Papier und Holz konfrontieren in auffälliger Weise mit gegensätzlichen Eindrücken. Sie zeigen Strukturen, in denen ein hohes Maß an Gleichförmigkeit und Regelmäßigkeit zu herrschen scheint. Anfänglich nimmt man konstante Verhältnisse wahr, horizontale und vertikale Linienverläufe, die das Bildfeld in rechtwinklige Abschnitte zergliedern. Bei näherer Betrachtung verliert sich dieser Eindruck zugunsten eines deutlichen Hervortretens unregelmäßiger und schwankender Momente. Eine spürbare Spannung liegt in der Konkurrenz verschiedener Weiterlesen …

Dr. Uwe Schramm zur Ausstellung JOBST TILMANN SONDAGES Dortmunder Kunstverein 1997

„Kunst“, schrieb einmal der französische Philosoph Alain, „ist eine Form des Tuns, nicht des Denkens. Dieser Zug ist der offenbarste und zugleich verborgenste von allen. Denn es ist üblich, den Plan eines Werkes zu diskutieren und sich zu fragen, was der Künstler sich vorgesetzt hat, um es dann mit dem zu vergleichen, was ihm davon zu realisieren gelungen ist. Weiterlesen …

Caroline Schlosser Katalog MARSEILLE-ZYKLUS, 1995

Im Gegensatz zum Prinzip der Mehrteiligkeit vorangegangener Werkgruppen ist das Untersuchungsfeld nun der entschiedene Bildraum, in dem die zuvor entzerrten Bildebenen in Überlagerung zusammenfließen. Liegt allen Arbeiten auch methodisches Vorgehen, prozessuale Konsequenz sowie das Prinzip der Orthogonalität zugrunde, so handelt es sich doch nicht um Variationen oder die serielle Bearbeitung eines Themas. Vielmehr entwickelt jede Arbeit ihre eigene Logik, ihren eigenen Weiterlesen …

Dr. Joachim Kreibohm in Kunstmagazin NIKE 1995

“Die Kehrseite einer Medaille, anderen Formulierungen und Charakteren auf die Spur zu kommen, hat mich schon immer interessiert." (Tilmann). In der Mehrteiligkeit sieht der Künstler Möglichkeiten, sich einem Thema in vielfältiger Weise zu nähern: Malerei, Zeichnung, Grafik sind in dieser Weise komponiert. Weiterlesen …